November 2019

DER ATTENTÄTER - Thriller

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Das Attentat von Sarajevo ist natürlich nicht der Grund für den Ersten Weltkrieg, aber doch der zündende Funke, der den Großbrand auslöste. Wie es zu dem Attentat kam, ist ebenso packend wie tragisch. Es gibt viele Sachbücher zu diesem Thema, aber nur ein guter Roman kann einem die Gefühle der beteiligten Menschen wirklich näherbringen und das persönliche Drama, wie sie es möglicherweise erlebt haben.

Da die Ereignisse, die zum Attentat von Sarajevo führten, wie ein Thriller abliefen, habe ich diese Erzählform gewählt und den Fokus auf die letzten sieben Tage bis zum Attentat gelegt. Da machen sich der Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin auf den Weg nach Sarajevo. Er ist wegen seiner Schroffheit in der Öffentlichkeit nicht sehr beliebt. Sie dagegen ist ein Engel an Geduld und Würde, obwohl bei Hofe geächtet. Denn es war eine Liebesheirat ganz gegen den Willen des Kaisers. Im Privaten führen sie jedoch eine harmonische, liebevolle Ehe, auch mit ihren drei Kindern. Der Erzherzog muss zu Manövern nach Bosnien. Seine Frau darf ihn begleiten.

Zur gleichen Zeit machen sich die drei jungen Attentäter von Belgrad aus auf den Weg. Der serbische Geheimdienst hat sie angeworben, ihnen das Schießen beigebracht und ist dabei, sie mit Waffen heimlich über die Grenze zu schmuggeln. Die drei sind arm, erst neunzehn Jahre jung und voll glühendem Eifer für die Sache der bosnischen Serben. Für sie sind die Österreicher Unterdrücker. Aber sie wissen auch, es ist ein Selbstmordkommando.

Und dann ist da Major Markovic, ein Geheimdienstoffizier, der der Sache auf die Spur kommt und der alles versucht, die Katastrophe zu verhindern. Er und Hauptmann Simon und die Bordellbesitzerin Svjetlana sind erfundene Figuren. Ich brauchte sie und ihre Handlungen, um dem Geschehen noch mehr Spannung und Würze einzuhauchen. In Wirklichkeit hat wohl niemand, weder die Polizei noch der Geheimdienst, geahnt, was an jenem schicksalhaften 28. Juni passieren würde – außer den Verschwörern und Drahtziehern des Attentats.

Abgesehen von diesen fiktiven Elementen haben sich die Ereignisse von Sarajevo tatsächlich so abgespielt wie im Roman beschrieben. Heutzutage schüttelt man den Kopf über das unvernünftige Verhalten der Verantwortlichen, für die Ehrgeiz, Ehre und Haltung wichtiger waren als Sicherheit. Besonders wenn man bedenkt, wie reisende Politiker heutzutage beschützt werden. Dazu kam der böse Zufall, ohne den das Attentat trotz allem nicht gelungen wäre.